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Eine Geschichte des Suppenwürfels

Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann auch die industrielle Produktion von Nahrungsmitteln. Brühwürfel waren ein Pionierprodukt der Lebensmittelindustrie. Bereits sein Vorläufer, der Liebig Fleischextrakt war ein globales Produkt: in Deutschland entwickelt und in Südamerika hergestellt. In den 1880er-Jahren erfand die Liebig's Extract of Meat Company dann den Brühwürfel - die Quadratur der würzigen Brühe.

1908 entwickelte Julius Maggi im schweizerischen Kemptal erstmals Suppenwürfel, die statt Fleischextrakt Würze aus denaturiertem Pflanzeneiweiß enthielten. Der Geschmack der "Maggi-Würfel" erinnerte an Fleisch. Sie kosteten aber weniger als die "Liebig-Würfel" aus Fleischextrakt.

Auch Knorr war ein früher Mitstreiter am Markt für industriell hergestellte Nahrungsmittel. Die Firme wurde 1838 im deutschen Heilbronn gegründet und eröffnete 1885 Aussenstellen in der Schweiz und in Österreich. 1907 nahm die Firma ihr Werk in Thayngen (SH) in Betrieb und wurde zum grössten Arbeitgeber der Region.

Im zweiten Weltkrieg war die Zulieferungskette zu Knorr Deutschland nicht mehr gewährleistet. Knorr Thayngen löste sich vollkommen vom Mutterhaus und konzentrierte sich fortan auf den Schweizer Markt. Die Bouillonwürfel von Knorr sind in der Schweiz ein Stück Ess- und Alltagskultur. Nach diversen Fusionen mit japanischen und amerikanischen Konzernen kam die Marke 2000 zu Unilever.  

Nebst der industriellen Produktion der Brühwürfel waren Liebig, Maggi und Knorr das globale Agieren und der hohe Stellenwert des Marketings gemeinsam.
Während zu Beginn die gesunde und günstige Ernährung der Arbeitermassen im Vordergrund stand, galten Brühwürfel nach dem 2. Weltkrieg als zeitsparendes Lebensmittel und als Inbegriff moderner Esskultur.